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"Every dam' thing about Jane is remarkable to a pukka Janeite!" - Rudyard Kipling

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Schockschreck
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Johanna
Jane-Austen-begeistert

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Geschrieben Donnerstag, Juli 7, 2005 @ 20:17:10  

Oh Gott oh Gott.

Ich weiß zwar, dass es nicht unbedingt ins Board gehört. Und ich weiß nicht, wie geschmackssicher ich mich hier auszudrücken vermag, da ich immernoch verhältnismäßig geschockt bin. Aber:

Ich komm ja in letzter Zeit kaum noch zum gepflegten Zeitungslesen oder auch pünktlichen Nachrichtengucken. Aber habt ihr das mit den Anschlägen auf die Londoner U-Bahn gehört. Gut. Größentechnisch kein Vergleich zu N.Y. Aber das war ja auch so weit weg und in den USA und überhaupt. Aber ausgerechnet die Londoner U-Bahn. Mann. Wenn ich "nach Hause" komme wird da nix mehr so sein, wie vorher. Und wenn ich nicht im Praktikum stecken würde, und vorher genug Geld für die Überfahrt und Plan für ne Anstellung gehabt hätte, ich wäre da gewesen. Und ich laufe, seit ich da war, immer mal wieder freiwillig "Werbung" für die U-Bahn. Mann mann mann. Das mußte ja so kommen. Downing Street 10 wär ja wohl auch zu unspektakulär gewesen...

julemaus09
Jane-Austen-begeistert

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Geschrieben Donnerstag, Juli 7, 2005 @ 22:11:16  

Hallo Johanna,
ich hab das heute früh schon im Fernsehen gesehen und war auch total geschockt! Meine Eltern haben Bekannte in London, das ist dann auf einmal alles so nah!
Ich kann das noch gar nicht fassen, diese Terroristen treffen Hunderte von Zivilisten und man kann eigentlich nichts dagegen tun... Mich macht das so wütend und traurig
Liebe Grüße Julia
MierschB
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Geschrieben Freitag, Juli 8, 2005 @ 08:20:47  

Hallo liebe Janeiten,

ich bin traurig und fühle mich hilflos. Ich denke an Mella und die vielen anderen, die in England von diesem gemeinen Anschlag betroffen sind. Und ich hoffe und bete, dass sie diesen gemeinen Mördern nicht erlauben über das Leben zu triumphieren.

Bruki

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Sonja
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Geschrieben Freitag, Juli 8, 2005 @ 11:04:10  

Na ja, was soll ich sagen. ich habe es auch erst gestern abend erfahren, weil ich kein Fernsehen sehe und Radio höre am Tage. Ist vielleicht auch gut so. Ich war noch nie in London. Aber wenn ich daran denke, dann bekomme ich eine kalte Wut, da ich nun mal vieles, was englisch ist, liebe.

Bloß, was will man machen? Sie werden immer wieder damit durchkommen. Ich bekomme gerade für ein paar Wochen den Rheinischen Merkur (keine Ahnung, wie ich zu der Ehre komme) und da war ein ganz interessanter Leserbrief zum Problem Glaubensfreiheit in Deutschland und Islam. Der schrieb eben, dass man einer Religion die keine Toleranz kennt, die Aufklärung nicht durchgemacht hat, in der das Individuum nichts zählt und Frauen grundsätzlich zweitklassig sind, keine volle Freiheit in der Religionsausübung zubilligen kann. Das ist eine sehr provokative These, aber langsam fange ich an darüber nachzudenken, ob da nicht doch ein Körnchen Wahrheit dran ist.

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Jane Austen in "Emma"

Johanna
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Geschrieben Freitag, Juli 8, 2005 @ 11:37:09  

Ebend!!!

Man muß hier ja immer höllisch aufpassen, das man nicht mit Zuttis Patriotentreffstammtisch über einen Haufen geschert wird, was meiner Meinung nach jede vernünftige Diskussion des Themas auf zuständiger Ebene unmöglich macht, aber so etwas gibt einem echt zu denken, und das nicht erst seit gestern...

Quote:
Aber wenn ich daran denke, dann bekomme ich eine kalte Wut, da ich nun mal vieles, was englisch ist, liebe

With all my heart: DITO.

Benjamin
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Geschrieben Freitag, Juli 8, 2005 @ 13:15:08  

Quote:
Der schrieb eben, dass man einer Religion die keine Toleranz kennt, die Aufklärung nicht durchgemacht hat, in der das Individuum nichts zählt und Frauen grundsätzlich zweitklassig sind, keine volle Freiheit in der Religionsausübung zubilligen kann. Das ist eine sehr provokative These, aber langsam fange ich an darüber nachzudenken, ob da nicht doch ein Körnchen Wahrheit dran ist.

Die These ist wirklich provokant, aber auch interessant. "Leider" ist unsere Demokratie mittlerweile zu "political correct" geworden, so dass man eine solche These nicht bringen kann, ohne eine Menge undifferenzierter Protestrufe zu bekommen.
Hinzu kommt noch, dass es Moslems gibt (bei weitem nicht alle, damit ich da nicht falsch verstanden werde - seht ihr, es fängt auch bei mir schon an... ), die das Recht auf Religionsausübung dazu ausnützen wollen, unsere westliche Gesellschaft zu unterwandern und irgendwie die "Macht zu bekommen". Vielleicht ist das weit hergeholt, aber laut vieler Experten nicht abwegig oder irreal.
Dabei hatte ich mich so maßlos über die Vergabe der olymischen Spiele 2012 nach London gefreut - bin eben doch durch und durch anglophil...
Grüße, Benjamin
Miss Anne
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Geschrieben Sonntag, Juli 10, 2005 @ 21:02:33    AIM  YIM

Fundamentalisten gibt es in jeder Religion, und nicht alle Moslems sind intolerant. Was George Bush mit der irakischen Bevölkerung macht, weil er sich dazu von Gott berufen fühlt, ist genauso wenig die feine, aufgeklärte Art. Mich hat Gott noch nie dazu aufgerufen, irgendwen gewalttätig anzugreifen.

Was in London passiert ist, ist schrecklich. Wenn ich daran denke, dass ich an all diesen Orten schon dutzende Mal war.... Und damit wird es ja nicht zu Ende sein. Wer weiß, welche Städte als nächstes an der Reihe sind.

Am Donnerstag Abend war ich beim U2-Konzert in Berlin und natürlich hat sich Bono dazu geäußert: "lasst uns nicht zu Monstern werden, um das Monster zu bekämpfen." Mit Gewalt kommt man nicht weiter. Das müssen in der so genannten "zivilisierten" Welt auch noch ganz viele lernen. Leider.

Kratzbürste
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Geschrieben Montag, Juli 11, 2005 @ 12:59:00  

Ich finde es auch schrecklich. Auch ich war schon öfter in London und kenne die Stellen. Bin dort auch schon herumgelaufen. Unseren Bekannten, die wir dort haben, geht es zum Glück gut. Sie waren gerade nicht in London.

Gut finde ich, wie die Engländer damit umgehen. Das Leben geht weiter. Und sie lassen sich durch diese Anschläge nicht unterbuttern. Sie feiern trotzdem das Ende des zweiten Weltkrieges und die Queen fährt im offenen Wagen vor.

julemaus09
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Geschrieben Montag, Juli 11, 2005 @ 14:09:01  

Ja ich bewundere das auch, die lassen sich nicht unterkriegen und ich denke, dass ist auch das Beste was man in solchen Situationen tun kann, demonstrieren, dass man stark ist!
Die Bekannten meiner Eltern haben wir am besagten Tag abends erreicht, ihnen geht es gut!
Trotzdem bleibt die Angst, vor allem um die Kinder, die einaml quer durch die Stadt zur Schule müssen...
Liebe Grüße Julia
Johanna
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Geschrieben Montag, Juli 11, 2005 @ 14:20:54  

Löblich oder besser bemerkenswert - im reinen Wortsinn - auch, dass die Briten gleich eingestehen, dass ein Anschlag an sich nur eine Frage der Zeit war und die U-Bahn als Ziel jetzt auch nicht so unerwartet ist.

@Miss Anne: Natürlich gibt es Fundamentalisten überall (Und bei den komischen neuaufkommenden erzkatholischen Schwingungen in den USA wollen wir erst gar nicht diskutieren). Trotzdem kann es auch nicht sein, dass man in Berlin als unbeleckter Touri irgendwo falsch abbiegt und so unbekopftucht wie hier an sich üblich gleich als Sukkubus vom Dienst (und das meine ich so mittelalterlich und inquisitorisch wies klingt) angemacht wird, und das Gefühl kriegt, man wird gleich Gegenstand der nächsten Hasspredigt in der Moschee um die Ecke, ohne sich irgendwie verteidigen oder erklären zu können (Und allein dass man das Gefühl kriegt, sich erklären und verteidigen zu müssen, finde ich sehr suspekt!!!). das Thema is schlimmerweise so komplex und mit so riesigen Samthandschuhen anzufassen, dass man am liebsten gleich ganz den Mund hält, weil es eh unmöglich ist, es allen Recht zumachen und etwas im politisch korrekten Rahmen zu äußern bzw. gar zu bewegen.

MierschB
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Geschrieben Montag, Juli 11, 2005 @ 14:55:17  

Hallo Johanna,

ich verstehe Deine Ängste. Ich hätte in einer fremden Stadt wie Berlin auch so meine Bedenken... Aber am Ende sind wir alle nur Menschen... Ich war / bin z.B. ein Fan der südlichen arabisch/türkischen Gegenden, las/bewunderte damals während des Studiums Johannes Tralow ("Die Osmanische Tetralogie" ) und hatte demgemäß meine "Tour" nach dem Balkan - soweit südlich ich damals kam... Und die Leute dort waren - trotz der unterschiedlichen Kultur - sehr freundlich zu dem Fremden... Man wurde gewöhnlich freundlicher behandelt als es zum Beispiel in einigen Berliner Bezirken üblich ist... Hier herrscht mitunter ein recht rüder Ton... Und so Miltonmäßig von einer Horde Berliner Laffen übern Haufen gerannt werden, kann einer empfindsamen jungen Dame schon einen Schrecken einjagen...

Bruki

PS: Können wir auf dem Board (z.B. dem Kopf) ein Zeichen unserer Solidarität mit den Londonern anbringen? Z.B ein Logo oder etwas ähnliches?

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Sonja
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Geschrieben Montag, Juli 11, 2005 @ 16:15:52  

Quote:
Erstellt von Johanna
Und bei den komischen neuaufkommenden erzkatholischen Schwingungen in den USA wollen wir erst gar nicht diskutieren.

Was meinst Du damit? Davon hab ich noch nichts gehört. Oder meinst Du etwa Herrn Bush? Der ist nicht katholisch. Der ist zwar schon in der 2. oder 3. Kirche seines Lebens, nur katholisch war er nie. Und eines muss man den Katholiken ja lassen, sie sind ein schwerfälliger Verein, aber das hat auch seine Vorteile, die bushigen Eskapaden würden in der katholischen Kirche nicht funktionieren. Außerdem ist es eine Weltkirche und hat schon von daher sehr viele unterschiedliche Kräfte, die tunlichst im Gleichgewicht zu halten sind. Rom findet den bushigen Kurs gar nicht gut und war eindeutig gegen den Irak-Krieg. Nein, Bush gehört irgendeiner sektenartigen evangelischen Freikirche an, und die hat er, wie gesagt, auch schon öfter gewechselt. Damit wird auch deutlich, wie ernstzunehmen seine religiösen Ergüsse sind. Das tut außer ihm wohl kaum einer, jedenfalls nicht diesseits des großen Teiches. Der Mann ist eine Schande für die Christenheit. Was er macht ist schlimm, aber dass er dabei auch noch mit Jesus hausieren geht, ist unerträglich.

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Miss Anne
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Geschrieben Montag, Juli 11, 2005 @ 17:56:40    AIM  YIM

Quote:
Erstellt von Sonja
Nein, Bush gehört irgendeiner sektenartigen evangelischen Freikirche an, und die hat er, wie gesagt, auch schon öfter gewechselt. Damit wird auch deutlich, wie ernstzunehmen seine religiösen Ergüsse sind. Das tut außer ihm wohl kaum einer, jedenfalls nicht diesseits des großen Teiches. Der Mann ist eine Schande für die Christenheit. Was er macht ist schlimm, aber dass er dabei auch noch mit Jesus hausieren geht, ist unerträglich.

Nein, ne Sekte ist das nicht. Er ist ein "born again Christian", was schlichtweg bedeutet, dass er nun auch im Christ ist (born again: einmal als Kind, einmal im Heiligen Geist als Christ). Das ist nicht weiter schlimm, sondern sogar gut für ihn. Dass aber einige "Evangelicals" unglaublich fundamentalistisch sind, das ist schlimm. (Eine Sekte sind sie in dem Sinn, dass sie sich von der Hauptkirche abgespalten haben, aber mir ist nicht bekannt, dass sie sagen, sie wären die einzig wahre christliche Religion (wie das ja bei Sekten sonst gern der Fall ist). George Bush Rhetorik ist oft durchdrungen von Blasphemie. (Vielleicht ist es damit zu erklären, dass die Puritaner sehr fundamentalistische Ansichten hatten.)

@ Johnanna: die muslimische Gemeinde in Berlin ist, wie Bruki schon sagt, längst nicht so weltoffen wie einige in der Türkei. Aber das betrifft auch nicht wieder alle Berliner Türken. Außerdem müssen sich Jugendliche immer bemerkbar machen. Anpöbeleien gibt's ja auch von anderen Gruppen.

MierschB
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Geschrieben Montag, Juli 11, 2005 @ 18:22:20  

Hallo Anne

Quote:
die muslimische Gemeinde in Berlin ist, wie Bruki schon sagt, längst nicht so weltoffen wie einige in der Türkei.

Ich meinte eigentlich die "berliner Gemeinde" in Berlin... also die Ureinwohner und ihre deutschen Assimilate... Die muslimische Gemeinde Berlins kenne ich nicht, die einzigen Kontakte, die ich damit hatte, waren alle nicht von der Art, wie Johanna sie schilderte... Der Staatschutz sagt, die Berliner Muslime seien friedlich und unterstützen den Terror nicht... also keine "Hassprediger" wie Johanna befürchtete... Und die Berliner Jugend ist wohl so wie in jeder großen Stadt der Welt...

Bruki

PS: Warum wird eigentlich bei jedem terroristischen Bombenanschlag immer gleich auf die Verantwortung der USA und ihres Präsidenten verwiesen? Ich glaube nicht, dass ein Farmer aus dem Bible-Belt hinter dem Anschlag in London steckt...

PPS: Die Bemerkung mit der "unspektakulären Downing Street 10" finde ich auch nicht so sehr - hm - passend(?). Hätte wirklich jemand die Bomben lieber dort explodieren sehen als in der U-Bahn?

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Sonja
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Geschrieben Dienstag, Juli 12, 2005 @ 07:39:53  

@ Anne: deshalb sprach ich von sektenartig. Ich habe nicht gesagt, dass er einer Sekte angehört. Und eben das meinte ich, die Gemeinschaften, die sich da in USA (und auch Südamerika) breitmachen sind sehr fundamentalistisch und bestimmt nicht katholisch. Mir ging es vor allem darum, den Unterschied klar zustellen. Es gibt sicher viele berechtigte Kritikpunkte an der Kirche Roms, aber Bush gehört nicht dazu. Das war es eigentlich, worum es mir in der Kernaussage ging.

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Lizzy
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Geschrieben Mittwoch, Juli 13, 2005 @ 13:13:06  

Ich habe, nachdem ich mir Eure Beiträge durchgelesen habe, jetzt irgendwie das Gefühl, dass ich dazu auch was sagen möchte.
Zunächst ist es erstmal nur schrecklich, was da in London passiert ist. Und ich finde es noch schrecklicher, dass man jetzt schon fast überall auf der Welt mit so was rechnen muss. Es ist idiotisch anderen Menschen im Namen des sogenannten "Glaubens" Leid zuzufügen und ich denke, das steht in keinem der Bücher der jeweiligen Religionen. Dass es anscheinend immer mehr von denen gibt, die alles nur mit Gewalt lösen wollen, ist angsteinflößend. Manchmal zweifle ich regelrecht an den Religionen und frage mich, was wäre die Welt wohl ohne sie.
Manchmal habe ich das Gefühl, eine neue Ära der Kreuzzüge hat begonnen, diesmal nur von zwei Seiten.
Und das mit der Downing Street 10 ... sicher ist das etwas zu hart ausgedrückt, aber die Menschen, die am Donnerstag ihr Leben verloren haben, die können nichts dafür. Die haben ihre Männer, Väter und Söhne nicht in den Krieg geschickt. Das haben die Herren "da oben" entschieden.
Hinter dem Anschlag stehen, laut neuesten Meldungen, Briten pakistanischer Herkunft. Das sind alles junge Leute (19, 22,30), die noch nicht einmal in London lebten. Und denen ging es anscheinend in England gut, sie haben vom Staat "profitiert" sozusagen. Einer war angeblich Sohn eines Fish-and-Chips-Restaurant-Besitzers, ein anderer war verheiratet und Vater eines acht Monate alten Kindes. Letzterer soll bei dem Attentat ums Leben gekommen sein. Das würde dann bedeuten, dass es die ersten Selbstmordanschläge in Westeuropa waren.
Man kann einfach nicht glauben, wie engstirnig die Menschen sind. Auf der Erde gibt es wahrlich viel wichtigere Dinge, als sich wegen des Glaubens die Köpfe einzuschlagen. Und für die kurze Zeit, für die wir hier zu Gast sein dürfen, sollte man sich nicht mit so etwas rumschlagen müssen.
Voller Hoffnung auf eine bessere Welt,
Lizzy

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The more I see of the world, the more am I dissatisfied with it.
Elizabeth Bennet