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Briefe (zweite Serie)

von Lena, Sonja, Kerstin, Elena




1.Teil 2.Teil

3.Teil


15. Anne de Bourgh an Georgiana Darcy (Elena)
16. Charlotte Collins an Elizabeth Darcy (Sonja)
17. Augusta E. an ihre Schwester Selina F. (Lena)
18. Augusta E. an Caroline Bingley (Lena)
19. Charlotte Collins an Elizabeth Darcy (Sonja)


Meine liebe Cousine,

Ich freue mich immer, einen Brief von dir zu erhalten. Es ist sehr spannend von deinem ereignisreichen Leben zu erfahren. Wie gerne würde ich auch mit einer lieben Freundin Spaziergänge unternehmen, mit ihr Geheimnisse austauschen, auf Bällen tanzen und flirten. Aber Lady de Burgh ist zu besorgt um mich. Unsere Tante, Lady F., und unser Cousin Cl. F. waren vor Ostern schon zu Besuch gekommen, da es im Hause der F's zu einem tragischen Unfall gekommen sei. Ich weiß leider keine Einzelheiten, weil mir nicht zugetraut wird, sie verkraften zu können. Doch ich hoffe, von dir näheres erfahren zu können. Ich habe einige Leute hier in Rosings schon von Mord sprechen hören. Doch ich hoffe, dass es sich dabei um einen großen Irrtum handelt.

Doch diese Hoffnung ist nicht Anlass meines Briefes. Dieser ist viel persönlicherer Natur. Da ich dich als meine einzige, wahre und beste Freundin ansehe, kann ich nur dir davon berichten. Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann und schätze deine Meinung sehr. Nun will ich dir erzählen, was in den letzten Tagen und Wochen hier geschah: Lady F. wurde von ihrem Sohn begleitet, da er mir einen Antrag machen sollte! Natürlich weigerte er sich und reiste sofort ab. Seine Mutter folgte ihm zwei Tage später am Ostersonntag.

Doch damit nicht genug. Ich erfuhr, dass Lady de Burgh auch einen Mr. Laurie eingeladen hatte. Mir ist dieser Herr nicht bekannt. Kennst du ihn? Doch er erkannte wohl die Absicht, die hinter dieser Einladung steckte und lehnte ab.

Oh, das ist so beschämend! Versteh mich nicht falsch: ich meine nicht das Verhalten der Herren mir gegenüber, wenn es ums Heiraten geht. Ich meine den verzweifelten Versuch meiner Mutter, mich unter die Haube zu bringen.

Ich bin zweifellos nicht erstaunt, dass mich kein Mann will. Ich mache ihnen auch keine Vorwürfe. So sehr ich mir auch wünsche, Eherfrau und Mutter zu sein, so kann es doch in meinem Zustand nicht erwünscht sein, letzteres zu erreichen. Es wäre ein zu großes Risiko für ein Kind, mich zur Mutter zu haben. In jeglicher Hinsicht.

Durch die hartnäckigen Versuche, mir einen Ehemann zu beschaffen, blamiert Lady de Burgh sowohl sich als auch mich. Es ist unerträglich.

Oh, Georgiana. Erzähle mir von eurem Ball. Wie gerne würde auch ich einmal tanzen!

So schließe ich mit dem Wunsch, du mögest einen schönen Abend erleben.

Die besten Grüße an Mr. und Mrs. Darcy.

In Liebe,
deine Cousine Anne

© Elena


Liebste Lizzy,

nun ist es schon wieder einige Zeit her, daß Du von mir hörtest.

Doch nun sollst Du alle Neuigkeiten von Hunsford erfahren.

Gestern war es endlich soweit: der von Mr. Collins und mir so langerwartete Besuch aus Highbury traf ein. Wir wurden beide nicht enttäuscht. Mr. Collins ist sehr angetan von Mrs. Eltons zurückhaltender Art, die doch erstaunlich wäre, wie er immer wieder betont, bei einer Mitgift von 20000 Pfund. Sie pflegt ihre Worte immer mit: Ich bin weit davon entfernt mich ... zu nennen, aber meinen Freunde sagen immer, ich sei ... zu beginnen.

Oh Lizzy, was könnten wir beide Spaß haben. Dein Vater wäre begeistert. So kann ich meine leise Freude mit niemandem teilen, außer jetzt mit Dir. Ich muß allerdings gestehen, daß ich langsam doch anfange zu bedauern, daß mein Zimmer zum Garten blickt. Denn Mrs. Elton sagt immer, wie sehr sie gerade die Aussicht auf einen wohlgepflegten Garten schätzt. Dabei kneift sie mir verschwörerisch in den Arm und gibt mir mit Blicken zu verstehen, daß Frauen wie wir, in unserem erwartungsfrohen Zustand, kleiner Geheimnisse vor dem männlichen Geschlecht bedürfen. Ich komme kaum dazu, einen klaren Gedanken zu fassen, so viele Geheimnisse hat sie mir mitzuteilen. Um diesen Brief zu schreiben, mußte ich mich doch tatsächlich in mein Schlafzimmer zurückziehen.

Aber ich denke doch, an ihrer Nachbarin, eine Mrs.Knightley, habe wir eine gutes Werk mit unserer Einladung getan. Obwohl sich Mrs. Elton kaum vorstellen kann, wie das kleine Mädchen von Mrs. Knightley auch nur einen Tag ihrer (Mrs. Eltons) Abwesenheit überleben kann. Nach ihren Erzählungen ist Mrs. Knightley eine völlig unfähige, überforderte Mutter.

Morgen sind wir zum Kartenspiel in Rosings Park eingeladen. Ich muß gestehen, ich bin schon sehr gespannt, wie Mrs. Elton auf die 64 Fenster für 600 Pfund reagiert. Ob Maple Grove da mithalten kann? Das ist das Anwesen ihres Schwagers, auf das sie sehr stolz zu sein scheint. Und wie wird Lady Catherine de Bourgh reagieren, die es ja gar nicht schätzt, wenn junge Frauen zu freimütig sind?

(Einige Tage später)

Unser Besuch hat nun stattgefunden. Und ich muß gestehen, daß, entgegen meiner Befürchtung, Lady Catherine de Bourgh ganz angetan von Mrs. Elton ist. Denn man war sofort einer Meinung, was gutes Klavierspiel betraf. Wenn wirkliche Könner zusammentreffen, dann kann es wohl nur eine Einhelligkeit der Meinungen geben, obwohl ich mich des Verdachtes nicht erwehren konnte, die Damen sprachen jeweils von sich selbst, wenn sie von gutem Geschmack sprachen. Ja, Mrs. Elton hat Lady Catherine de Bourgh sogar überredet, Anne auf eine Bäderkur nach Sanditon zu schicken. Sicher hast Du noch nie von Sanditon gehört, ich bis vor wenigen Tagen auch nicht. Sanditon ist ein neuer aufstrebender kleiner Badeort. Lady Catherine hatte es zunächst rundheraus abgelehnt, da es ihr nicht mondän genug erschien. Wenn überhaupt, dann kämen nur Bath oder Brighton in Frage. Aber Mrs. Elton war so bered, daß sie Lady Catherine am Ende doch überzeugt hat. Besonders beeindruckt hat Lady Catherine die Geschichte eine jungen, kränklichen Erbin, einer Miss Lambe, die in Sanditon einen ganz vortrefflichen Ehemann gefunden hat. Und da die Eltons und Mrs. Eltons Schwester, Mrs. Selina F., im Juli und August dort für einige Wochen weilen werden, wird auch Anne, begleitet von Mrs. Jenkinson, dort etwas für ihre Gesundheit tun. Manchmal kann mir Miss Anne direkt leid tun.

Für heute muß ich leider schließen, da gerade ein Diener aus dem Herrenhaus da ist, der fragt, ob wir Post für Pemberley haben. Sollte ich Miss Anne bis jetzt unterschätzt haben?

Deine Dich liebende Freundin

Charlotte

© Sonja


Liebste Selina,

nach einer recht mühseligen Reise sind wir bei den Collinsens angekommen. Der liebe Mr. E. war so besorgt um meine Gesundheit, dass ich es kaum in Worte fassen kann! Er wollte mir bis zum letzten Moment die Reise ausreden und bestand darauf, allein zu fahren und den Besuch so kurz wie möglich zu halten - aber ich habe ihn durchschaut und merkte, dass nur die Sorge wegen meines Zustandes ihn zu diesen Worten veranlasst hat. Aber so sehr ich ihn auch schätze, manchmal denke ich wirklich, er kommt ohne mich kaum zurecht! Bei unserer ersten Rast wurde festgestellt, dass wir ein Problem mit dem rechten hinteren Rad hatten. Der Kutscher konnte Mr. E. schnell beruhigen und meinte nach ein paar Reparaturen während wir eine kleine Mahlzeit zu uns nähmen, wäre alles erledigt. Manchmal vertraut Mr. E. den Menschen wirklich viel zu sehr! Aber vielleicht muss er das als Pfarrer tun. Jedenfalls inspizierte ich das Rad nach der Rast sorgfältig und es sah genauso aus wie zuvor!!! Natürlich ruhte ich nicht bevor eine ausgiebige Reparatur vorgenommen worden war! Wir mussten die Nacht im Gasthof verbringen, aber am nächsten Tag war die Reparatur erfolgreich durchgeführt! Und dies ist nur ein kleines Beispiel dafür, wie sehr Mr. E. auf meine Begleitung angewiesen ist!

Liebste Selena, es gibt noch viel zu erzählen, und ich verspreche, alles in den nächsten Tagen zu berichten. Nur habe ich recht wenig Zeit. Mrs. Collins ist so besorgt um mich, dass sie darauf besteht, dass ich jeden Nachmittag zwei bis drei Stunden ruhe - sie selbst hält das ebenfalls so und hat mir dringendst geraten, ihrem Beispiel zu folgen, besonders nach einer so anstrengenden Reise. Sie ist wirklich reizend und wir unterhalten uns sehr gut.

Bis bald, liebste Schwester,
Augusta

© Lena


Liebste Caroline,

vielen Dank für Deinen Brief! Er erreichte mich auf einigen Umwegen, denn Du wirst nie raten, wo ich mich gerade befinde: ich bin zu Besuch bei der Familie Collins in Hunsford!

Ich hatte von Dir schon so viel über die Darcys, die de Bourghs und die Bingleys gehört, dass ich sehr neugierig war, Lady de Bourgh kennen zu lernen, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich je Gelegenheit dazu bekäme. Stell Dir meine Überraschung vor, als sich herausstellte, dass der Mr. Collins, von dem mein lieber Mr. E. mir in letzter Zeit so oft berichtet hatte, ganz in der Nähe von Rosings Park lebt und derjenige Verwandte der jetzigen Mrs. Darcy ist, dessen Existenz Du so oft beklagt hast, weil er seine Kusine dort eingeführt hat. Du hattest ihn nie für wichtig genug gehalten, seinen Namen zu erwähnen. (Soweit ich mich erinnere, nanntest Du ihn 'jener wichtigtuerische Pfaffe'.) Wer hätte je erwartet, dass ich nun wohlmöglich in dem selben Zimmer wohne, das einst die von Dir so verabscheute 'Lizzy' wohnte!

Der liebe Mr. E. wollte mir den Besuch hier bis zum letzten Moment ausreden. Wie Du weißt, bin ich im Begriff, Mr. E. einen Erben zu schenken. Aber nachdem ich erkannt hatte, in wessen Nachbarschaft uns der Besuch führen sollte, konnte keine Macht der Welt mich davon abhalten.

Was Mr. Collins angeht, meine Liebe, so kann ich Dein Urteil nicht teilen. Er ist wirklich ein ausgezeichneter Mann und ich nehme an, dass hauptsächlich seine Verwandschaft mit den Bennets Dich gegen ihn eingenommen hat. Er macht so reizende Komplimente und ist fast ebensosehr um mich besorgt wie Mr. E. Mrs. Collins hattest Du ja früher manchmal am Rande erwähnt und gesagt, dass sie keinerlei Vorzüge besitzt. Weder besonderes Können noch besondere Lebensart, in Deinen Augen die perfekte Freundin für Mrs. Darcy!!! Und obwohl ihr Vater mit 'Sir' angesprochen werden muss, konnte sie doch keine nennenswerte Mitgift vorweisen, wie Du oder ich. Hier scheint sie völlig in ihrem Element zu sein. Sie widmet sich mit Hingabe der Kindererziehung und dem Haushalt. Ich muss Dir allerdings zustimmen, dass große geistige Leistungen von ihr nicht zu erwarten sind. Oft versuche ich, sie in ein Gespräch zu verwickeln, und merke, dass ihre Aufmerksamkeit schnell nachläßt, weil sie mir nicht folgen kann. Mit ihrem Mann hingegen kann ich stundenlang reden. Er ist so ein interessierter Zuhörer und ein Kenner von Musik und Literatur. Die gute Mrs. Collins schaut mich manchmal etwas merkwürdig an - ich habe den Verdacht, dass die Zuneigung ihres Mannes für mich von ihr nicht gern gesehen wird. Ja, ihre Eifersucht nimmt schon groteske Züge an! Jemand anderem als Dir, liebste Freundin, könnte ich das nicht schreiben, aber ich kenne Deinen scharfen Verstand und Deinen Humor, deshalb möchte ich meine Belustigung mit Dir teilen: stell Dir vor, Mrs. Collins besteht darauf, dass wir beide jeden Nachmittag 3 Stunden ruhen und begründet das mit den gesegneten Umständen, in denen wir uns befinden. Du weißt, ich befinde mich zum erstenmal in dieser Lage und wollte ihr, die schon das zweite Mal das Glück hat, nicht widersprechen. Aber manchmal höre ich sie in dieser Zeit im Haus herum wirtschaften, und einmal habe ich sie sogar im Hühnerhof beobachtet, den ich von meinem Fenster aus sehen kann. Natürlich hielt ich mich hinter dem Vorhang verborgen, so dass sie mich nicht bemerken konnte, aber ich sah sie ganz deutlich. Sie säuberte den Hühnerstall! Was sagst Du dazu! Wie eifersüchtig muss diese Frau sein! Ich wünschte, wir würden uns wieder einmal sehen, und könnten gemeinsam über sie lachen. Wie sehr ich es liebe, wenn Du Deinem Witz freien Lauf läßt! Du weißt, ich würde mich nicht für so unwiderstehlich halten, wenn meine Freunde es mir nicht immer wieder vorhalten würden, und vor meinem inneren Auge sehe ich Dich schmunzeln! Aber Mrs. Collins muss mich tatsächlich für bedrohlich halten!

So, nun muss ich leider schließen wenn der Brief noch mit der heutigen Post auf die Reise gehen soll. Über meinen Besuch bei Lady Catherine werde ich Dir ein andermal berichten.

Liebe Grüße,
Deine Freundin Augusta

© Lena


Liebste Lizzy,

schon lange habe ich nichts von mir hören lassen. Zuerst hielt mich diese furchtbare Hitze des Sommers davon ab und dann wußte ich nicht, ob und wie ich Dir berichten sollte, was sich ereignet hat.

Doch nun wäre es unverantwortlich, Dir nicht zu schreiben. Die Dinge haben sich auf bestürzende Weise entwickelt.

Doch langsam, ich muß Dir zunächst berichten, was sich seit dem Besuch der Eltons ereignet hat. Ich schrieb Dir doch, dass Miss Anne de Bourgh Mrs Elton nach Sanditon begleiten sollte. Und ich schrieb auch, welche Hoffnungen Lady Catherine de Bourgh damit verknüpfte. Zunächst kamen auch gute Neuigkeiten. Anne machte die Bekanntschaft eines jungen Gentleman namens Edward Denham. Mrs Elton schildert seine Vorzüge in den schillernsten Farben, seine Belesenheit, seine guten Manieren und seine tiefgründige Art, die Damen zu unterhalten. Und auch Miss Anne de Bourgh schienen seine Aufmerksamkeiten zu erfreuen. Lady Catherine de Bourgh wurde nicht müde die Vorzüge von Sanditon und Mrs Elton zu rühmen. Als sie Mrs *** besuchte, mußte sie ihr und Anne's Glück natürlich gleich erwähnen. Und da stellte sich heraus, dass Mrs *** eine Cousine 3. Grades hat, eine Mrs. Heywood. Diese Cousine hatte Mrs *** vor längerer Zeit einmal geschrieben, dass ihre Tochter Charlotte eine sehr unangenehme Erfahrung mit diesem Herren gemacht hat. Näheres hatte sie leider nicht berichtet. Zuerst war Lady Catherine de Bourgh überzeugt, dass es sich um einen Namensvetter handeln mußte, doch dann konnte ich nicht umhin ihr zu sagen, dass das doch sehr unwahrscheinlich sei, dass es in einem so kleinen Bad wie Sanditon zwei Gentleman desselben Namens gäbe. Nun war Lady Catherine doch etwas verunsichert und schrieb sogleich an Mrs Jenkinson, dass die beiden Damen sofort nach Rosings zurückkehren sollten. Doch leider war es schon zu spät. Miss Anne de Bourgh hat Sanditon mit Sir Edward in unbekannter Richtung verlassen. Du machst Dir kein Bild, wie schwer Lady Catherine betroffen ist. Und im Gegensatz zu ihrer sonst immer so tatkräftigen Art, ist sie diesmal völlig hilflos und weiß sich keinen Rat. Eine Woche ist vergangen, seitdem die Unglücksbotschaft kam. Lady Catherine sitzt in Rosings und verwünscht den Tag, der ihr Mrs Elton ins Haus geführt hat. Mrs Jenkinson hat sie auch mit bitteren Worten wieder fortgeschickt. Auch Mr Collins sprach dreimal vergeblich vor. Ihre Ladyschaft hatte nicht vergessen, wer ihr Mrs Elton ins Haus gebracht hat. Aber seit 2 Tagen empfängt sie uns wieder und so ist Mr Collins täglich in Rosings um Lady Catherine in der "Stunde der härtesten Prüfung und Not" eine wahre Stütze zu sein. Leider kann auch er Lady Catherine keinen Rat geben und beklagt nur immer wieder, dass die männliche Verwandschaft der de Bourghs sich als so unzuverlässig erwiesen hat.

Doch das ist der Grund, warum ich nicht länger schweigen kann. Natürlich haben wir gegenüber allen anderen striktes Stillschweigen gewahrt. Aber es muß etwas passieren. Ich bin nicht sicher, was besser wäre, nach allem, was wir inzwischen über Sir Edward wissen. Soll Lady Catherine wünschen, dass Miss Anne verheiratet und damit ihr guter Ruf gerettet ist? Oder wäre es besser, nicht an diesen gewissenlosen Mitgiftjäger gefesselt zu sein? Ich weiß es wirklich nicht. Und darum schreibe ich Dir heute, übrigens ohne das Wissen von Lady Catherine. Ich kenne den noblen Charakter Deines Mannes zu gut (oder vielmehr Deinen, der ihn schon überzeugen wird, wo er vielleicht noch grollt), um nicht zu wissen, dass er seine Tante in dieser Situation mit aller Macht unterstützen wird. Und vielleicht findet er einen Ausweg, dass Miss Anne's guter Ruf gewahrt bleibt und sie trotzdem nicht an diesen Mann gebunden ist. Ich persönlich glaube nicht, dass schon eine Hochzeit stattgefunden hat, denn was sollte Sir Edward dann davon abhalten Anne's Mitgift einzufordern? Andererseits befürchte ich, dass Mrs Elton überall mit tiefbetroffener Miene von dem "Missgeschick ihrer lieben Freundin Lady Catherine de Bourgh" berichten wird.

Bitte schreibe mir sofort, wennn Du irgendeine Neuigkeit hast.

Bis dahin bleibe ich Deine liebe Freundin
Charlotte Collins

© Sonja



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